Die Inquisition
(z. D. „gerichtliche Untersuchung“)
bezeichnet eine Form
mittelalterlichen Gerichts,
die heute vor allem
im Zusammenhang mit der
Geschichte der christlichen Kirche
in Erinnerung ist.
Da dies aber so ein umfangreiches Thema ist möchten wir auf die wichtigsten Eckpunkte dieses Themas eingehen, da es sonnst kein Ende finden würde.
Dazu ist erstmal zu sagen das die Inquisition verschiedene stufen durch ging!
Anfangs war nur das Privileg durch den Papst vertreten, und nur für Ketzerische Begebenheiten vorgesehen.
Dann gab es Ordensgemeinschaften die sie vertreten , um den bedarf abzudecken. Dazu gehörten vor allen zwei Ordensgemeinschaften,dies sind die Franziskaner und überwiegend die Dominikaner.
Doch ging dieser Wahn noch viel weiter, so das schließlich das Privileg des Blutgerichts erschaffen wurde durch die Flut des bedarf es, und aus dem Grund von Geldern.
Aber auch da so viele Anklagen vorhanden waren, das auch diese Orden es nicht mehr bewältigen konnten, da ja zum ende die Hexenverfolgungen eine große rolle spielten.
Das System
Die Inquisition wurde geschaffen, um die Häresien nicht mit den Mitteln der Überzeugung, sondern mit den Mitteln der Gewalt zu verfolgen und auszurotten. Der organisierte Terror, das war das wundertätige Mittel, mit dessen Hilfe die Kirche ihre Position zu halten und zu festigen versuchte.
Die Kirche behauptete, wenn sie ihre Opfer den grausamsten Folterungen unterzog, sie auf Scheiterhaufen verbrannte und ihnen ohne Begründung die unsinnigsten Verbrechen andichtete, dass sie auf diese Weise die unsterbliche Seele der Menschen rette und ihnen so die jenseitige Glückseligkeit sichere.
Die Inquisitoren ( Richter)
Als oberstes Haupt der Inquisition galt der römische Papst.
Das Inquisition Tribunal unterlag keiner Zensur und Kontrolle.
Die Inquisitoren wurden vom römischen Papst ernannt und waren nur ihm alleine verantwortlich.
Die Inquisitoren waren mit nahezu unbegrenzten Rechten und Vollmachten ausgestattet.
Niemand außer dem Papst konnte sie wegen dienstlicher Vergehen aus der Kirche ausschließen.
Die Inquisitoren wurden vor allem von zwei Mönchsorden gestellt,
den Dominikanern
und
Franziskanern.
Die Inquisitoren wechselten mit den Päpsten.
Im 14.Jahrhundert begann man zu den Inquisitoren Juristen zu ernennen,
die die Aufgabe hatten, die Anschuldigungen und Urteile so zu formulieren, dass sie der weltlichen Gesetzgebung nicht widersprachen.
Diese Juristen dienten als Schirm für die Gesetzlosigkeit der Inquisitoren, sie deckten deren Verbrechen.
Die Inquisition galt als das höchste Organ des Staates, ihr mussten geistliche wie weltliche Behörden gehorchen.
Augustinus als „Theologe der Inquisition“
Die Inquisition bezog sich auf Schriften von
Augustinus von Hippo,
die er aus der konkreten – teilweise für ihn lebensgefährlichen – Auseinandersetzung mit den Donatisten heraus geschrieben hat. Ursprünglich suchte Augustinus die Häretiker zu überzeugen. Später empfahl er „gemäßigte Strenge“ (temperata severitas), schließlich Maßnahmen der weltlichen Macht wie Geißelung, Buße und Verbannung, in Extremfällen auch die Todesstrafe.
Die Inquisition griff insbesondere zwei Argumente von Augustinus heraus:
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Einem Abtrünnigen den rechten Weg zu zeigen, wenn er diesen nicht gehen wolle, auch unter Zwang, sei ein Akt christlicher Nächstenliebe. Häretiker seien verirrte Schafe, die die kirchlichen Hirten notfalls mit Stock und Knüppel wie züchtigende Eltern gegenüber dem Kinde zur Herde zurückführen würden. Folter sei legitim, da sie nur das sündige Fleisch, nicht aber die Seele schädige. In der Konsequenz sei es besser, die Häretiker zu verbrennen, als „in den Verirrungen zu erstarren“. Die Häretiker „töten die Seelen der Menschen, während die Obrigkeit nur ihre Leiber der Folter unterwirft; sie rufen ewigen Tod hervor, aber beklagen sich dann, wenn die Behörden sie dem zeitlichen Tod überantworten“.
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Die Androhung der Folter stelle den Häretiker nachdrücklich vor die Entscheidung, entweder in seiner Verirrung zu verharren sowie den „Feuerofen der Qual“ samt dem Verlust des Lebens in Kauf zu nehmen. Liebe und Vertrauen zu Gott und in die einmal erkannte Wahrheit dürfte hier die einzig glaubwürdige Motivation sein, siehe auch: „Die drei Männer im Feuerofen“, Daniel 3,17f wo es heißt: „Wenn unser Gott, den wir verehren, will, so kann er uns erretten; aus dem glühenden Ofen und aus deiner Hand, o König, kann er erretten. Und wenn er's nicht tun will, so sollst du dennoch wissen, dass wir deinen Gott nicht ehren und das goldene Bild, das du hast aufrichten lassen, nicht anbeten wollen.“ Die Alternative war „klüger zu werden“, um in den Schoß der Kirche zurückzukehren.
Die Inquisition übersah allerdings Aussagen, die ihre Sicht in Frage stellten,
wie etwa die von Augustinus in Corrigi eos volumus, non necari, nec disciplinam circa eos negligi volumus, nec suppliciis quibus digni sunt exerceri.
„Wir möchten sie verbessert haben, nicht getötet; wir wünschen uns den Triumph der Kirchenzucht, nicht den Tod, den sie verdienen.“
oder Johannes Chrysostomos:
„Einen Ketzer zum Tod verurteilen,
ist ein Vergehen ohne mögliche Wiedergutmachung“
und die energischen Proteste von Ambrosius von Mailand und Martin von Tours gegen die Hinrichtung eines Häretikers durch den Kaiser.
Kirchliche Inquisition
Als Inquisition wurden im Mittelalter auch die inquisitio haereticorum beziehungsweise die inquisitio haereticae pravitatis bezeichnet, die für die Bekämpfung solcher Lehren eingesetzt wurde, die von der Römisch-katholischen Kirche als ketzerische Irrlehren verurteilt worden waren.
Inquisitionsprozesse von kirchlicher Seite wurden ursprünglich vom Papst an die Bischöfe delegiert; erst als sich dieser Weg als wenig effektiv herausstellte, wurde allmählich eine Institution gebildet.
Die alte römische Inquisition als Organ des Vatikans wurde 1908 umbenannt in
Sacra congregatio Romanae et universalis Inquisitionis seu Sancti Officii
oder kurz
Sanctum Officium.
Seit der Umstrukturierung der römischen Behörden im Zuge des Zweiten Vatikanischen Konzils ist die Kongregation für die Glaubenslehre mit geänderter Aufgabenstellung an ihre Stelle getreten.
Im Unterschied zu anderen Gerichtsformen (vergleiche Römisches Recht und Neuzeit) stand bei einem unter der Inquisition stattfindenden Prozess die inquisitio ( Befragung, Untersuchung) im Vordergrund, und nicht die Anklage. Alle Ermittlungen, die nach anderem Rechtsverständnis für eine Verdachtsbegründung, eine Anklage sowie die Eröffnung eines Prozesses nötig wären, wurden, bis auf die Beweis- und Anklagssuche im Prozess selbst erledigt. Diese Verfahrensweise wird als Inquisitions verfahren bezeichnet. Vor dem Inquisitions Gericht hatten Sachbeweise keine Gültigkeit. Das heißt, zum Beweis von Schuld oder Unschuld gab es nur die Möglichkeit der Aussage von Zeugen. Durch diese Verfahrensweise dauerten die Inquisitions Prozesse oft sehr lange und erforderten die Befragung von immer mehr Zeugen, wobei manchmal ganze Stadtbevölkerungen betroffen waren.
Geschichte der Inquisition
In den Urgemeinden des Christentums konnten nur Bischöfe gegen Häretiker vorgehen. Nachdem das Christentum Staatsreligion geworden war, wurden Irrlehrer aufgrund eines Edikts Kaiser Theodosius´I. aus dem Jahre 380 auch reichsgesetzlich verfolgt und mit der Todesstrafe bedroht. Der erste tatsächlich hingerichtete Ketzer war Priscillian im Jahr 385.
Die eigentliche Inquisition entwickelte sich erst um 1100mit dem Aufkommen der Bogomilen, Katharer (Albigenser) und Waldenser, die aufgrund ihrer Zahl eine Kirchenspaltung erwarten ließen und auch als gesellschaftliche Bedrohung empfunden wurden. Die Gründung der Inquisition als Behörde erfolgte im 13. Jharhundert.
Man bezog sich dabei auf Bibelstellen und Kirchenväter in mittelalterlicher Interpretation, insbesondere auf Augustinus von Hippo, einen der einflussreichsten Theologen und Philosophen der christlichen Spätantike.