Die Hexenproben

 

  1. Die Wasserprobe

  2. Die Hexenwaage

  3. Die Nadelprobe

  4. Die Tränenprobe



Die Wasserprobe

Die Wasserprobe wurde bereits am Anfang des Mittelalters als Gottesurteil zur Wahrheitsfindung angewandt und war weit verbreitet, bis Innozenz III. sie im Jahre 1215 verbat. Die Angeklagte wurde an ein Seil gebunden und ins Wasser hinab gelassen. Ging die Angeklagte unter, so war sie unschuldig. Schwamm sie jedoch an der Oberfläche, so war dies ein Zeichen der Schuld. Im sechzehnten Jahrhundert wurde die Wasserprobe, vor allem in Deutschland, auch bei Hexen gebraucht. Die Wasserprobe war kein endgültiges Beweisverfahren, vielmehr war es so, dass, wenn die Wasserprobe bestanden wurde, dies zwar kein Beweis für die Unschuld war, wenn sie aber nicht bestanden wurde, dies sehr wohl als schweres Indiz in der Beweisführung eingesetzt wurde.

Eine berechtigte Frage ist, wie man eigentlich auf die Wasserprobe gekommen ist. Nun, man nahm an, dass das Wasser spätestens seit der Taufe Jesu ein Zeichen Gottes ist. Und alles Schlechte würde von ihm abgestoßen werden, so also auch die Hexe.



 

Die Hexenwaage

 Bei der Probe mit der Waage wurde die Hexe gewogen. War sie leichter, als sie vorher geschätzt worden war, galt sie als Hexe. Eine Probe, die nur sehr selten zur Urteilsfindung eingesetzt wurde



 



Die Nadelprobe

Wurde am Körper der Angeklagten eine Warze, ein Muttermal oder dergleichen gefunden, so stach der Scharfrichter, manchmal auch ein eigens beauftragter Chirurg hinein, und, wenn keine Äußerung des Schmerzes erfolgte oder kein Blut floss, so war man sicher, ein "stigmum diabolicum (Hexenmal) gefunden zu haben, was mit dem Tod auf dem Scheiterhaufen gleichzusetzen war.



Die Tränenprobe

Ein Mangel an Tränen während der Folter war ein Zeichen der Schuld. Es wurde gemutmaßt, dass nur das rechte Auge einer Hexe fähig war, drei Tränen zu vergießen. Erst im Jahre 1737 wagen es Rechtsgelehrte bescheidene Zweifel auszusprechen, in dem sie sich auf die Autorität von Ärzten beriefen und erklärten, dass das Übermaß der Folterqual ein Tränen vergießen verhindere

 



Weitere Kennzeichen einer Hexe

Weiteres besonderes Kennzeichen einer Hexe war, dass sie beim Vaterunser bei der sechsten und siebten Bitte stockte und im Gebet nicht fortfahren konnte. Ebenso sah man es als Beweis für Hexerei an, wenn die Angeklagte beim Reden stockte, die Zunge spitzte, sie krümmte und gegen die Untersuchungsrichter herausstreckte, wenn sie unter sich oder auf die Seite sah und vergeblich versuchte zu weinen oder wenn sich sonst irgendetwas Auffallendes in ihrem Benehmen zeigte .

 

Die Hexerei ist eigentlich eine diabolische Parodie des Christentums:



Christentum

Hexerei

Gottesverehrung

Teufelskult

Christ sagt Teufel ab

Hexe sagt Gott und Heiligen ab

Liebe, Wohltun, Reinheit und Demut

Hass, Bosheit, Unzucht und Lästerung

Christ wird von Gott bestraft, wenn er

Schlechtes tut

Hexe wird vom Teufel bestraft, wenn sie Gutes tut

Gott ist wahrhaftig und barmherzig

Teufel ist und bleibt Lügner

Sabbat Gottes

Sabbat des Teufels



Hexe:

Eine Hexe ist eine Zauberin,

die sich vom Teufel verführen hat lassen,

um sich gegen Gott

und seine Herde zu erheben

und zu zaubern.